Am 22. Februar 2024 traf sich der Förderkader für Nachwuchsschiedsrichter zum bereits dritten Mal im Zeitzer Ernst-Thälmann-Stadion. Zwölf anwesende junge Referees erhielten dabei eine verstärkte Schulung hinsichtlich persönlicher Strafen, Zeichengabe sowie der Pfiffgestaltung.
Der Abend begann mit einer Auswertung der letzten Spiele sowie der zurückliegenden Hallenkreismeisterschaften, bei welchen zahlreiche Mitglieder des Förderkaders eingesetzt wurden. Dabei hatten die Jung-Schiedsrichter die Möglichkeit, strittige Szenen zu beschreiben, sich Tipps und Ratschläge zu holen, aber auch gelungene Einzelsituationen darzulegen.Im Anschluss wurden Spielszenen höherer Ligen aufgezeigt, bei welchen die Regelauslegung nicht eineindeutig ist. „Hier konnten wir interessante Diskussionen hervorrufen“, sagt Patrick Kluge. Der 39jährige Regionalliga-Schiedsrichter ist Leiter des Förderkaders. „Die Teilnehmenden haben schnell gemerkt, dass nicht jede Szene gemäß Regelbuch händelbar ist, sondern die Bewertung, die Auslegung, der Ermessenspielraum und die taktische Spielleitung des Schiedsrichters immer eine entscheidende Rolle spielen“, so Kluge.
Der folgende theoretische Part bezog sich vor allem auf die Regel zwölf der Fifa-Regularien zu Fouls und sonstigen Fehlverhaltens. Anhand von Praxisbeispielen wurden die Eckpunkte, wann eine persönliche Strafe erforderlich ist oder wann diese sich reduziert noch einmal exemplarisch dargelegt. Danach folgte der praktische Teil des Abends. Nach kurzer Erwärmung spielten die zwölf Anwesenden gemeinsam „Fußballbiathlon“ in Teams. „Hier konnten wir das Gemeinschaftsgefühl stärken und nebenbei die körperliche Fitness überprüfen“, sagt Maximilian Hebestreit, stellvertretender Leiter des Förderkaders.
Abschließend stellten Patrick Kluge und Maximilian Hebestreit die Pfiffgestaltung und die damit verbundene Zeichengabe in den Mittelpunkt. „Wir haben verschiedene Szenen im Gedankengang nachgespielt“, sagt Kluge. „Die Schiedsrichter sollten dann darlegen, welche Tonalität des Pfiffs aus ihrer Sicht eingesetzt werden muss.“ Dies reicht von einem kurzen Pfiff bei kleineren Foulspielen über einen langen, entschiedenen Pfiff mit gelber Karte und kurzem Antritt zu einem noch stärkeren Pfeifenton bei Roter Karte bis hin zum Doppel- und Mehrfachpfiff, welche bspw. bei der Korrektur eines Einwurfs oder dem Spielende angewandt werden kann.
„Zusammengefasst bin ich mit der Schulung wieder sehr zufrieden. Es war eine gelungene Veranstaltung“, berichtet Kluge. Durch den bevorstehenden Abschluss der aktuellen Schiedsrichter-Ausbildung am 3. März und dem damit verbundenen Hinzugewinn junger Unparteiischer wird auch im Förderkader eine personelle Rotation einsetzen. „Wir werden bei den kommenden Treffen mit Einzelgesprächen abklopfen, wo sich jeder sieht und welche Ziele kurz- und langfristig verfolgt werden. Im Anschluss entscheiden wir über die weitere Vergabe der Plätze im Förderkader über die aktuelle Saison hinaus“, sagt Kluge. Als nächster Termin ist Donnerstag, der 23. Mai 2024 avisiert.